Samstag, 11. Oktober 2008

Erlakogel "Die schlafende Griechin" (1575m)

Heute gab es typisch herbstliche Inversionswetterlage.
Zähe Nebel- bzw. Hochnebelfelder im Flachland, strahlender Sonnenschein in den Bergen.
Da hält es keinen Wanderer oder Bergsteiger zuhause.
So fuhr ich gen Süden um einer hübschen Dame einen Besuch abzustatten.
Fährt man den Traunsee entlang Richtung Ebensee, kann man sie auf Höhe Traunkirchen gut erkennen...
... die schlafende Griechin ! (Erlakogel)
Hier kurz von der Sage:
In dunkler Vorzeit rief der greise König Dachstein die Berge seines Reiches zu sich.
Den Traunstein aber verbannte der König wegen seines Ungehorsams aus seiner Gesellschaft und ließ ihn einsam am Rande seines Riesenreiches stehen.
In einer hellen Sternennacht schlich sich ein treuloses Weib aus der Felsenregion und biederte sich dem Traunstein an.
Da verfluchte König Dachstein auch das Weib und verbannte es als leblosen Felsen für alle Zeiten an die Seite des Traunseegiganten.
So liegt seit dieser Urzeit die "Schlafende Griechin" am Südufer des Sees.
Um 10 Uhr startete ich direkt am Gestade des Traunsees meine Wanderung.
Der Nebel hat sich in Gmunden gelichtet und es scheint bereits die Sonne vom blauen Himmel.
Diese Tafel hielt mich 2 Jahre (seit Cyrill) davon ab, den Berg zu besteigen. Heute aber wagte ich den Aufstieg, da ich mich gestern schon versichert habe, dass der Windwurf bereits gut umgangen werden kann.
Im unteren Bereich der Wanderung (bis zur Spitzelsteinalm) war der Steig problemlos zu begehen.
Gleich zu Beginn steigt man einer Felswand entlang höher.
Ein Überhang - na hoffentlich stürzt da nix ein.
Die wundervolle herbstliche Farbenpracht des Laubes.
Als der Waldsteig endet, geht's nach rechts ca. 100m einen Forstweg entlang.
Dann zweigt man links zur Spitzelsteinalm auf.
Hier wird von schottischen Hochlandrindern gewarnt.
Allerdings waren weit und breit keine zu sehen. Die dürften wohl nur noch im Tal herumgrasen.
Nach knapp 1,5 Stunden erreiche ich die nicht bewirtschaftete Spitzelsteinalm.
Dahinter der Eibenberg, den ich vor einem Jahr bestiegen hab.
Nach der Spitzelsteinalm mache ich einen kurzen Abstecher zu einem Jägerstand, der einem kurz darauf mit ersten schönen Blicken auf Traunsee belohnt.
Nach einer kurzen Jausenpause gehts weiter.
Nun begann das Windwurfgelage.
Zum Glück ist hier aber teilweise schon gut aufgeräumt worden. Zudem hat jemand Markierungspunkte angebracht, die die Auffindung des Wegs erheblich erleichtern.
Und erneut - eine Baumbarriere. Die schlafende Griechin trägt teilweise einen Kurzhaarschnitt.
Nun kann ich das Gipfelkreuz schon erkennen.
In einem langgezogenen Linksbogen zieht sich der Weg aber noch ganz schön hinauf.
Blick zurück - überall nur traurige Baumreste.
Gleich hab ich es geschafft - das Kreuz rückt immer näher.
Zuletzt noch ein steiler Aufschwung, der nochmals etwas Konzentration verlangt.
Es ist 13 Uhr: ich bin am Gipfel angelangt - Menschenmassen.
Es gibt kaum noch Bergsteiger, die sich vom Baumwurf abhalten lassen.
Das herrliche Panorama des Erlakogels entlohnt einem.
Da nimmt man schon so manche Strapaze in Kauf.
König Traunstein blickt rüber.
Rechts davon, sein kleiner Bruder, der Katzenstein.
Davor der Hochkogel, der mich auch mal reizen würde.Im Südosten, der schneebedeckte Große Priel, der gerade von einem Arbeitskollegen bestiegen wird.
Richtung Westen die Sonnsteine und der Fahrenaugupf.
Dahinter der Brunnkogel. Alles schon bestens bekannte Berge für mich.
Unterhalb - der schroffe Rötelstein (1287m).
und dann mein Aufstiegsweg ... durch den Baumwurf.
Es sind mir doch fast zu viele Leute am Gipfel, deswegen fällt meine Gipfelrast trotz des tollen Panoramas relativ kurz aus.
Auf selben Weg gings wieder abwärts.
Traunstein und Erlakogel.
Rötelstein und Traunstein.
Baumfriedhof.
Blick Richtung Ebensee.
Wieder auf der Spitzelsteinalm.
Gegenüberliegend - der breite Bergrücken des Eibenberg (1599m).
Aha - S+H ist wohl die gute Markierung zu verdanken.
Rasch gehts wieder ins Rindbachtal hinab.
Wieder an der Felswand entlang hinab - von dort ist es nicht mehr weit ...
...zum Traunsee und meinem Ausgangspunkt.
Der Wind frischte auf und es kam mir vor, als wäre es am Gipfel um einiges wärmer gewesen.
Dort saßen alle im Sommergewand herum, während im Tal viele mit Wintermäntel gekleidet waren.
Letzter Blick nach Traunkirchen, bevor es wieder heimwärts (in den Nebel) ging.

3 Kommentare:

Frau Sumpfdackel hat gesagt…

Tolle Bilder und eine schöne Tour.
Super, dass du auch die Sage von der Schlafenden Griechin geschrieben hast. Wusste die nicht mehr, abgesehen davon bin ich auch noch nie raufgegangen "Schande".
Vielleicht ist kommendes Wochenende noch so schön wie das vergangene und ich kann es nachholen. :-)
LG
Sibille

Inge hat gesagt…

Wunderbare Tourenbeschreibung mit herrlichen Bildern! Nur die Konturenzeichnung der "Griechin" ist falsch. Die höchste Erhebung ist der Haarschopf über der Stirn. Das Gesicht der Griechin ist sehr fein mit einem zarten Näschen.

Anonym hat gesagt…

sehr schöne tourenbeschreibung mit herrlichen bildern.
die sage kannt ich noch gar nicht.
es gibt auch die geschichte dass der riese erla das abbild seiner geliebten nixe vom laudachsee in den stein gehauen hat, nachdem diese nach einer kurzen liebevollen ehe in schloß orth gestorben war.

wie schon richtig geschrieben wurde ist der höchste punkt die hutkrempe oder auch der haarschopf. dort wo du den mund gezeichnet hast sind die augen.

liebe grüße
harald