Sonntag, 30. März 2008

Schneeberg (1244m)

Sommerzeit !
Passend dazu gabs heute den ganzen Tag Sonnenschein pur.
Also wohin - bei Sonne und Schnee ?
Die Bergziele lagen namensbedingt schon auf der Hand.
Sonnkogel, vielleicht Schneeberg, falls meine Kondition reichen sollte.
Meine Schneeschuhe hatte ich jedenfalls dabei.
Als Startpunkt wählte ich Hamberg (841m) im Steinbachgraben.
Es ist die Talstation vom kleinen Skigebiet auf der hohen Dirn.
Direkt bei einer Kapelle sind die ersten Wandertafeln angebracht.
Nach 15Minuten des Wanderns kam ich drauf, dass ich meine Wanderstöcke im Auto vergessen hatte. Aber ein Ast war als Gehhilfe genauso gut. Und los. Zuerst gings ziemlich gemütlich dahin.
Im Wald wurde es erstmals steiler.
Wie praktisch. Jemand hat mir schon eine Spur gelegt.
Nach gut einer Stunde kam ich zur Abzweigung Richtung Sonnkogel.
Ich entschloss mich aber dazu, den Sonnkogel rechts liegen zu lassen und ihn vielleicht beim Rückweg noch mitzunehmen und über die A.Schosser Hütte abzusteigen.
Die Spuren verliefen sich hier allerdings.
Somit wurde es Zeit für meine "Entenwatschler".
Ab jetzt zog ich meine eigene Spur.
Ein schönes Gefühl, man braucht aber auch etwas Spürsinn.
Ich kam zu einem "Baumschlachtfeld".
Ein Baumstumpf lud zu einer kurzen Rast ein.
Zeit für ein Selbstauslöserfoto vom Waldkönig auf seinem Thron *g*
Dann kam ich auf einen schneebedeckten Forstweg, der nur von einem Langläufer befahren wurde. Flach folgte ich der Spur bis der Weg einen Rechtsknick machte.Dort zweigte ich links in steiles Gelände ab.
Eine halbe Stunde gings sehr steil durch den Wald aufwärts bis zum Bergrücken.
Das war sicher der anspruchsvollste Abschnitt meiner Wanderung.
Hmmm - wo bahne ich mir hier meinen Weg ?
Die Blicke öffneten sich hier gegen Norden.
Etwas außer Atem erreichte ich den Bergrücken.
Ein Jägerhochstand kam mir gelegen.
Eine Pause bot sich nun an.
Schnell waren die Schneeschuhe ausgezogen.
Der Blick aus dem Stand. Wo waren sie denn - die Hasen ?
Ahh - hier war ja einer.
Der wurde an Ort uns Stelle erlegt und vernascht.
Gemütlich wars hier.
Nach 15 Minuten brach ich aber wieder auf.
Und zog weiter einsam meine Spur.
Hier war die letzten Tage definitiv keiner unterwegs.
Der Blick zurück zum Hochstand.
Der Schnee am Bergrücken lag noch unberührt vor mir.
Nicht mehr lange - ein weiterer Blick zurück.
Ich gelange erneut auf einen Forstweg, der allerdings zu meiner Überraschung von einer Schneefräse geräumt war.
Gewaltige Schneewächten von bis zu 3 Meter säumten den Wegrand.
Erstmals erblickte ich hier mein Ziel. Den Schneeberg (rechts).
Links die bewaldete Tannscharten.Bei 15°C dürfen einem schon die Schweißtropfen auf der Stirn stehen.
Hier schnallte ich meine Schneeschuhe ab und folgte dem Forstweg eben bis leicht abfallend ca. 1 km.
Bei einer Waldschneise, gings links den Waldrand entlang wieder mit den Schneeschuhen weiter.
Jetzt began der schönste Abschnitt der ganzen Wanderung.
Die letzten 100 Höhenmeter flach ansteigend über die Kalblsaualm zum Gipfel.
Wunderbar, wenn aufgrund der hohen Temperaturen auch etwas anstrengend (für mich).
Langsam schnaufte ich mich höher.

Aber ich genoss es auch sehr.
Immer wieder Blicke zurück.
Meine gezogene Spur war gut sichtbar.
Die letzten Meter zum Gipfel.
Geschafft.
Kein Gipfelkreuz - nur ein merkwürdig geschnittener Baumstamm.
Blick zur Schobersteinkette
und zum Gr.Größtenberg. Rechts davon dürften die beiden Phyrgasse rüberschaun.
Ein Gipfelkreuz fand ich nirgends.
Dafür einen KT-Stein (Katastraltriangulierungspunkt), der den höchsten Punkt des Berges markiert.
Hier genoss ich den kläglichen Rest meines Schokoladen-Osterhasens.
Meine Schneeschuhe packte ich wieder ein, denn bergab sind sie nicht so die große Hilfe.
Nach einer halben Stunde Gipfelrast begann ich meinen Abstieg.
Auf selbem Weg gings wieder hinab.
Dann allerdings entdeckte ich wieder eine Skispur, derer ich folgte.
Und tatsächlich, den Bergrücken entlang, führte sie mich auf viel kürzerem Weg hinab zum "Baumschlachtfeld"( in Karte oranger Pfeil markiert).
Für Tourengeher sicher besser geeignet als meine gewählte Aufstiegsvariante (blauer Pfeil).
Den Abstecher zum Sonnkogel konnte ich beim Rückweg aber nicht mehr mitnehmen.
Erstens aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und zweitens war ich doch schon etwas geschlaucht.
Die Schatten wurden schon sehr lang.
Auffallend - die rasche Schneeschmelze heute.
Kein Wunder bei den 15°C.
Das erste Bild zeigt die Schneelage beim Aufstieg
Das zweite Bild vom gleichen Standpunkt - ca.6 Stunden später.
Der halbe Hang war ausgeapert.
Es war vermutlich meine letzte Schnee(schuh)wanderung für längere Zeit, aber bis jetzt auch eine meiner schönsten.
Auffallend auch, ich hab zwar einige Spuren gesehen, bin aber den ganzen Tag keinem Menschen begegnet.Wer die Einsamkeit liebt, kommt hier sicher auf seine Rechnung.