Sonntag, 9. Juli 2006

Die Ödseen

Die heutige Wanderung zähle ich durchaus zu den schönsten und beeindruckendsten, die ich bis jetzt erleben durfte. Die Rundwanderung um die Ödseen. Diese beiden Seen gelten als Juwelen unter den Gebirgsseen. Sie sind die 2 kleinen Brüder des Almsees und gelten auch noch als Geheimtip unter Naturliebhabern. Ein unvergleichliches Kleinod und Landschaftsschutzgebiet erstreckt sich hier, ca 15km südöstlich von Grünau hinein ins idyllische Hetzautal bis hin zum Fuß des Toten Gebirges. Diese beiden wildromantischen Naturseen sind beliebte Wander- und aufgrund der Wasserqualität und den relativ warmen Temperaturen im Sommer auch Badeziele. Heute durfte auch ich sie „entdecken“. Von Grünau geht es ca.10 km südwärts, vorbei am Cumberland - Tierpark bis zum Gasthaus Jagersimmerl. Dort zweigt eine asphaltierte Forststraße nach links ab. 6 km geht es nun immer leicht bergauf entlang des Straneggbaches zum Almtalerhaus. Vorsicht auf Wanderer und Gegenverkehr! (Die Straße ist nicht breiter als 4 Meter !) Die Zufahrt mit dem Auto ist von Mai bis Oktober bis zum Almtalerhaus möglich. Diese Alm ist im Sommer bewirtschaftet und lädt zu einer zünftigen Jause ein. Jene heben wir uns aber für den krönenden Abschluss der Wanderung auf. Hier beim Almtalerhaus parken wir also unser Auto und starten unsere Rundwanderung.

Nach kurzen gemütlichen 700 Metern leicht bergab, erreichen wir schon bald auf gut beschilderten Weg den kleinen Ödsee. Diese Wanderung eignet sich übrigens auch sehr gut für bzw. mit Kinder. Wir haben sogar unseren Sohn Jan (6 Monate) im Kinderwagen mitgenommen. Allerdings ist das Gelände zwischen kleinen und großen Ödsee für Kinderwagen eher wenig tauglich. Ansonsten ist die Wanderung aber relativ flach bzw. mit nur mäßigen oder unschweren Steigungen. Wem diese Wanderung zu wenig anspruchsvoll ist, kann zusätzlich einen Abstecher zum Herrentisch machen. Dort hat man eine beeindruckende Aussicht auf das Tote Gebirge und die Ödseen. Man folgt dabei dem Weg NR. 430 Richtung Steyrling, welcher kurz nach dem Almtalerhaus geradeaus weiterführt. Nach ca. 20 Gehminuten kommt man zu einem großen Aussichtsplatz mit Tischen und Bänken, welcher von den Grünauern eben „Herrentisch“ getauft wurde.


am kleinen Ödsee

... eine Huckepackpassage zwischen kleinen und großen Ödsee. Am großen Ödsee angelangt... kristallklares Wasser ... strahlender Sonnenschein

Niergendwo anders wäre ich jetzt lieber als hier, an diesem wunderschönen Fleckchen Erde.

Wir gelangen an einen Steg. Hier wimmelt es nur so an Kaulquappen.


Der See lebt ... und wie er lebt. Aber nicht nur Kaulquappen tummeln sich hier.


Auch Libellen, Wasserläufer eine Vielzahl an Fischen und ...


.... Schlagen (vermutlich eine Ringelnatter) bilden hier ein biologisches Gleichgewicht. Hier ist die Natur noch so wie sie sein soll. Unbelassen und sich selbst regulierend.
Schön dass es so etwas wie hier noch gibt ... Bereichert an schönen Eindrücken verlassen wir den Ödsse und gehen einen Forstweg wieder leicht bergab ins Hetzautall bis zum Straneggbach. Hier gönne ich meinen Füßen eine Abkühlung.

Nach dem eiskalten Genuss geht es noch einmal knappe 2 Kilometer leicht ansteigend zum Beginn und zugleich Endpunkt unserer Rundwanderung hinauf. Zum Almtalerhaus.

Dort angekommen genehmigen sich Vater und Sohn angenehm erschöpft ein Fläschen.
Ein Fläschchen Tee für den Sohn und ein Fläschchen Bier für den Papa ... J Zusätzlicher Leckerbissen : Wenn Sie ihren Kindern eine besondere Freude machen wollen, hängen Sie noch einen Besuch im Cumberland Tierpark Grünau an oder machen sie eine Expedition in die wüstenhaften Schuttkare der Hetzau oder der Röll:
Für die Kleinen gibt’s hier die größten Sandkästen im Land und für die „G’standenen“ zumindest den Blick auf den Großen Priel und die 1.300 m hohe Schermberg-Nordwand, einer der gewaltigsten Wandabstürze der Alpen. Das Hetzautal gilt als das größte Bergsturztal Europas, denn auf der Schermberg Westseite ereignete sich am Ende der letzten Eiszeit, vor etwa 15.000 Jahren, ein gigantischer Bergsturz: Die Abbruchmassen donnerten mehr als 12 km durch das Tal hinaus und stauten auch den Almsee auf. Südlich davon, unter den bizarren Hetzaukögel und dem 2.270 m hohen Rotgschirr, haben die Gletscher den Felsschlund „In der Röll“ ausgeschliffen – sein Name kommt vom Rollen des Bergschutts, der das ganze Tal ausfüllt.