Samstag, 26. Januar 2008

Frauenkopf (1303m) und Schober (1329m)

Heute verspürte ich wieder mal unbändige Reiselust.
Ich unternahm eine denkwürdige Spritzfahrt von fast 500km,die mich sogar bis zum vereisten Zellersee trieb.
Erst der erhabene Anblick aufs 3203m hohe Kitzsteinhorn
sowie der Blick auf die Anzahl der bereits gefahrenen Kilometer brachte Genugtuung und hielten mich davon ab, noch weiter ins Landesinnere zu fahren.
Nach einem kurzen Spaziergang in Thumersbach am Zellersee, trat ich die Heimreise an.
An der schönen Burg Werfen vorbei fuhr ich über Hallein, Wiestalstausee und Strubklamm ins idyllische Faistenau.
Die dortige, uralte Dorflinde mußte unbedingt bildlich festgehalten werden.
Auf kleinen Nebenstraßen fuhr ich dann rüber zum Fuschlsee.
Der dortige Blick auf den Schober erweckte nun endgültig meine Wanderlust.
Und so unternahm ich dann doch noch relativ spontan eine Rundwanderung auf Frauenkopf und Schober.
Es ist bereits 13:30 Uhr, als ich am Parkplatz unterhalb der Ruine Wartenfels meine Wanderung beginne. Da die Rundwanderung mit 2,5 Stunden angeschrieben ist, mußte sie noch bis zum Sonnenuntergang erwanderbar sein.
Nach knapp 15 Minuten erreiche ich die Ruine.
Bereits hier hat man einen schönen Ausblick über Fuschl- und Mondsee.
Die Burg Wartenfels wurde im 13.Jhdt. erbaut, wurde aber im Bauernkrieg niedergebrannt.
Kurz danach erfolgte der Wiederaufbau, doch schon 1598 galt sie als baufällig, ab 1609 wurde sie dem Verfall preisgegeben und so letztendlich zur "Ruine Wartenfels".
Die Wanderung beginnt trotz Warnschilder recht gemütlich.
Aber bald wird es steiler und man gelangt in schroffes Gelände.Der Weg schlängelt sich geschickt nebst steilen Abhängen entlang, ohne jedoch irgendwo extrem ausgesetzt zu sein. Dennoch ist stets Vorsicht und Trittsicherheit geboten, da an manchen Stellen gepresster Schnee liegt und Ausrutschgefahr besteht.
Rechts neben der Felswand - der Schafberg.
Am rechten Rand des Bildes - der Wolfgangsee.
Nach einer guten Stunde bin ich schon am Gipfel des Frauenkopfes.
Es ist ein schönes Kreuz, das von Fuschl aus betrachtet, regelrecht hinuterstrahlt.Wie auch ich, aufgrund meines Gipfelsieges.
Beträchlich ist auch der starke Wind, der dieses Panorama und meine Wanderlust aber kaum einschränkt.
Am Grat entlang kann man noch ein paar Meter höher steigen.Hier kann man schon den Nachbar- bzw. Hauptgipfel, den Schober erkennen.
Oben im 2fach-, unten im 3fach-Zoom.
Den Grat kann man aber nicht weitergehen.
Ich mußte wieder zurück zum Kreuz und über eine dicke Schneedecke ein paar Meter zum Wegweiser absteigen.
Nur noch 10 Minuten zum Schobergipfel, steht hier angeschrieben.
Nur 10 Minuten ?
Hmm - eigentlich wollte ich aufgrund der nicht ganz optimalen Wanderbedingungen (teilweise Schnee und Eis) hier wieder absteigen.
Der Reiz den Schobergipfel mitzunehmen war aber stärker als meine Sicherheitsbedenken.
Nach langsamen und vorsichtigen 15 Minuten gelange ich zur keck angelegten Schoberhütte.
Wie ein Adlerhorst wurde sie direkt unter dem Gipfel erbaut.Noch ist es nicht so weit, dennoch gönne ich mir auf dieser Bank eine kurze Rast.
Unmittelbar danach befinde ich mich am Gipfel des Schobers.Atemberaubende Blicke hinab auf Mond-, Irr-, Waller- und Attersee.
Die imposante Drachenwand mit ihrer fast 500 Meter hohen Steilwand.
Blickt man gen Norden sieht man den Irrsee, links davon den Kolomansberg.
Den hab ich auch schon (fast) bestiegen. Fast, deswegen, weil der Gipfel militärisches Sperrgebiet ist. Man sieht die Weißen Kuppeln der Radaranlage von Weitem.
Direkt neben der Radaranlage ist aber etwas besonderes. Nämlich die Kirche zum Hl. Koloman.
Jene ist die älteste noch erhaltene Holzkirche Europas.
Schon alleine deswegen hat sich die Wanderung dort hinauf gelohnt.
Genau so wie es sich gelohnt hat hier herauf zu steigen.
Wer in kurzer Zeit herrliche Ausblicke genießen möchte und in ziemlich alpin anmutendes Gelände gelangen will, dem kann man diesen Rundweg über Schober und Frauenkopf nur wärmstens empfehlen.
Vorsicht ist aber auf jeden Fall geboten, da es einige Stellen gibt, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordern.
Leider wählte ich die ungünstigere Wanderrichtung (gegen den Uhrzeigersinn).
Somit stand mir der schwierigere, steilere Abstieg jetzt noch bevor.
Vorsichtig klettere ich am mit Stahlseilen aber gut gesicherten Weg hinab.
Ein Ausrutschen hätte hier dennoch fatale Folgen.
Die Stahlseilversicherungen waren aber alle sehr vertrauenswürdig, neu und gut angebracht.
Gefährlich wurde es nur an den weniger steilen, dafür vereisten Stellen, die es doch ab und zu gab.
Eine Eistreppe.
Steigeisen wären hier beinahe angebracht gewesen.
Blankes Eis = blanker Horror.
Noch schroffer und steiler als im Aufstig ging es hier hinab.
Kreuze und Gedenktafeln an Verunglückte säumen hier den Weg.
Man könnte fast meinen, man wäre irgendwo in den Dolomiten.
Fast aus der Vogelperspektive kann ich unten mein Auto am Parkplatz stehen sehen. Nach sehr vorsichtigem Abstieg erreiche ich bei der Ruine wieder flacheres Gelände.
Nun erstrahlt sie bereits im abendrötlichem Licht.
Als die Sonne hinterm Filbling verschwindet, beende ich nach fast 3 Stunden des Wanderns die spannende und schöne Rundwanderung auf dem Schober.
Hier meine Wanderroute noch mal im Kartenformat dargestellt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

gefällt mir gut!

siehe auch:
juergen.gintenreiter.com