Sonntag, 12. März 2006

Der Mayerhofberg (655m)

Meine heutige Wanderung befindet sich im „Eferdinger-Landl“.
Das sonst so fruchtbare und sehr ebene Eferdinger Becken findet hier nahe Hartkirchen jedoch eine kleine, aber sehr feine Ausnahme. Den 655m hohen Mayrhofberg.
Schon seit 1884 trägt er am Gipfel eine Aussichtswarte, die heute Ziel unserer Wanderung ist.

Wir starten unsere Wanderung bei der Wallfahrtskirche in Hilkering, denn hier hat man eine gute Parkgelegenheit.

Nachdem wir uns gleich mal Gottes Wandersegen in der Kirche abholen,setzen wir unseren Weg auf der Wanderroute 44 fort.

Gleich von Beginn an geht es leicht bergauf. Gut so,denn jetzt haben wir noch Kraft und schon bald gewinnen wir somit auch an Höhe und schönen Ausblicken.
Wir lassen die Kirche hinter uns und kommen linkerhand an einem kleinen Teich vorbei.

Dann geht’s immer noch sanft ansteigend durch ein kurzes Waldstück.
Kurz nach dem Waldstück kreuzt dann ein asphaltierter Güterweg. Wir halten uns aber geradeaus immer an die Wandermarkierung Nr. 44. In Knieparx unter der Leiten befinden wir uns dann kurz vor dem anstrengendsten bzw. steilsten Stück unserer Wanderung. Deshalb legen wir dort am Waldrand unsere erste Rast ein, um noch mal alle Kräfte zu sammeln.
Danach geht’s durch den Wald fast 200 Höhenmeter ununterbrochen steil bergauf.
Anstrengend, wenn man schon lange nicht mehr gewandert ist und sich den langen Winter oft mit Schokolade und süßen Keksen versüßt hat.
Etwas außer Atem und zittrigen Knien erreichen wir die Waldlichtung in Knieparx ob der Leiten, wo das Gelände wieder flacher wird.
„Parx“ dürfte wohl irgendetwas wie Schaden oder Leiden bedeuten.
So würde sich nun dieser etwas merkwürdige Ortsnamen einleuchtend herleiten lassen.

Letzte übriggebliebene Schneefelder lassen Erinnerungen an den langen strengen Winter aufkeimen. Aber die Sonne und vor allem die ständige Bewegung lässt uns keinesfalls frieren. Nun geht’s unter Stromleitungen hindurch einen asphaltierten Forstweg entlang. Wir kommen an ein paar Gehöfte vorbei, bevor unser Weg bei einem kleinen Teich rechts des Weges, links in ein kurzes Waldstück abzweigt.

Gleich nach dem Waldstück sehen wir erneut einen umzäunten Teich.
Von dort ist es dann nicht mehr weit. Nur noch ein leichtes Bergauf-Stück am Waldrand entlang ...

... und ein letztes Mal durch ein kurzes Waldstück.
Danach lichtet sich jener und wir haben unser Ziel - den Aussichtsturm - vor uns.

Auf einer Wendeltreppe rund um den Turm gelangen wir dann auf den höchsten Punkt unserer Wanderung. Hier kann man schon eine Zeit lang den herrlichen Ausblick ins Eferdinger Becken genießen..

Beim Abstieg vom Turm – ein kleines Licht-Schattenspiel.

Der stolze Gipfelbezwinger ...
Nach einer kleinen Jause, einigen Fotos und Genießen der Frühlingssonne, beginnen wir gut gelaunt unseren Abstieg.
Wir entscheiden uns dafür den Weg bis zur Abzweigung am Teich zurückzugehen.
Von dort geht’s nach links durch ein kurzes Waldstück.
Gleich nachdem sich der Wald wieder lichtet, steht rechterhands eine Hütte.
Darauf befindet sich wieder unsere Wandermarkierung 44, die uns den Weg nach rechts in einen Güterweg weist. Über steilen Serpentinen gelangen wir bald an eine alte verlassene Mühle. Dort überqueren wir den kleinen Bach und gelangen kurz darauf auf einen größeren Forstweg. Jener führt uns immer leicht bergab ins Aschachtal. Begleitet werden wir nun eine Zeit lang von der Ruine Stauff, die auf der anderen Seite des Aschachtals immer zu uns rüberblick

t.

Dann heißt es Obacht geben, denn es zweigt ein kleiner Waldweg nach links ab, der durch das viele Laub am Boden und der schlecht platzierten Baummarkierung leicht zu übersehen ist. Ein Hinweis: Wenn man den unteren, etwas breiteren Forstweg gewählt hat und durch die Überlandleitungen hindurchgehen, ist man bereits zu weit und hat die Abzweigung verpasst. Entweder man geht dann weiter den Forstweg entlang bis Knieparx unter der Leiten, um von dort nach links abbiegend wieder zum Ausgangspunkt zu gelangen oder geht wieder ca. 250m zurück und sucht erneut den kleinen Trampelpfad der durch den Wald hinab nach Hörmannsedt führt. Wir entscheiden uns für letzteres, was sicher kein Fehler ist, denn wir wollten ja auch noch an die Aschach hinunter.
Wer sucht - der findet ...

...und tatsächlich, nachdem wir den Waldweg gefunden haben und jenen eine zeitlang steil bergab wandern, lichtet sich dieser (siehe Bild) und das Gelände wird wieder flacher.
Danach geht’s zwischen 2 Gehöften hindurch wieder auf asphaltierten Güterweg etwas steiler talwärts. Nach mehreren großen Serpentinen erreichen wir die kleine Ortschaft Hörmannsedt, die wir in Richtung Aschach-Uferweg wieder verlassen.
Entlang der jungen Aschach lasse ich es mir dann nicht nehmen,
meine schon leicht angeschwollenen Füsse in das kühle Nass zu halten.

Lange halte ich es darin aber nicht aus, denn das frische Schmelzwasser hatte wohl kaum mehr als 7°C . Trotzdem hat sich die kleine Rast am Bach gelohnt, denn schon bald nach meiner kleinen Kneipkur, macht sich ein prickelnd erfrischendes Gefühl von Zeh bis Waden breit, die mir die letzten Meter bis zur Kirche und unserem Ausgangspunkt merklich erleichtern. Wenn man nach der Wanderung noch immer nicht genug von schönen Aussichten und Eindrücken hat, bietet sich zusätzlich ein Besuch der nur 4 Kilometer entfernten Burgruine Schaunburg aus dem 12.Jhdt. an. Vom dortigen 32 Meter hohen Burgfried hat man einen ebenso herrlichen Ausblick ins Eferdinger Becken und in das Donautal.

Einzige Bedingung: man sollte hier doch besser schwindelfrei und ohne Höhenangst sein. Fazit: Nachdem meine erste Wanderung eher einem Spaziergang glich, muss man bei dieser Wanderung doch schon eine Zeit lang den Berg hinaufschnaufen. Aber diese relativ kleine Anstrengung nimmt man für die herrlichen und lohnenden Blicke ins Land gerne in Kauf.

Donnerstag, 9. März 2006

Pöstlingberg (539m)

Als mein erstes Wanderziel hab ich mich für das Wahrzeichen und den Hausberg von Linz entschieden - den 539m hohen Pöstlingberg. Da es mein erstes Wanderziel heuer ist, lasse ich es sehr gemütlich angehen und fahre mit der „3er-Bim“ bis zur Talstation der Pöstlingbergbahn (Bahnhof Mühlkreisbahn).
Von dort aus starte ich also meine Tour. Es ist fast beschämend meinen Hausberg noch nie genauer in Betracht genommen zu haben, wo ich doch mittlerweile schon knappe 6 Jahre in Linz wohnhaft bin.
Auch die weithin bekannte Pöstlingbergbahn hatte ich bisher nur auf Postkarten gesehen.Das musste sich heute endlich ändern. Gesagt – getan ...und schon lasse ich mich für nur 2,20 Euro in 16 Minuten hinaufkutschieren. Die Pöstlingbergbahn ist mit 10 % Steigung die steilste Adhäsionsbahn Europas und überwindet so auf einer 2,9 km langen Strecke seit 1898 einen Höhenunterschied von 255 m.
Es ist schon ein Erlebnis und ich genieße diese nostalgische Fahrt mit dieser alten Bahn, die mit ihrer idyllischen Streckenführung und alter Technologie urigen Charme ausstrahlt.
Am höchsten Punkt des Pöstlingbergs angelangt, steht die weithin sichtbare Pfarrkirche und älteste Wallfahrtsbasilika Oberösterreichs "Sieben Schmerzen Mariä". Scheinbar allgegenwärtig wirken ihre Doppeltürme. Die 1748 fertiggestellte Pöstlingbergkirche erreicht man direkt über eine Stiege, die beim Aussichtsplateau beginnt.


Von hier - etwas unterhalb der Kirche - hat man wohl die schönste Übersicht auf ganz Linz.

Nachdem ich die beeindruckende Kulisse lange genossen habe, begebe ich mich von der Aussichtsterrasse in Richtung Kircheneingang hinauf.Dort steht links unterhalb vorm Eingang der Kirche eine Statue.Und zwar die von Johannes Nepomuk – dem Märtyrer des heiligen Schweigens.Trotz grausamster Folter gab er im Jahre 1393 sein Beichtgeheimnis dem König Wenzel nicht preis und schwieg. Daraufhin warf man ihn von der Moldaubrücke in den reissenden Strom.Nachdem man seinen Leichnam geborgen hatte wurde er im Dom zu Prag bestattet.Als man 1719 sein Grab öffnete war die Zunge des Toten unverwest.
Der heilige Johannes Nepumuk gilt daher bis heute als Märtyrer des Beichtgeheimnisses und heiligen Schweigens.
Gleich rechts von der Statue – also direkt links vom Eingang in die Basilika findet man ein Schild mit der Wandermarkierung 06. Das ist der Ausgangspunkt für alle Pilger die den 173 Kilometer langen Wallfahrtsweg von hier aus in 7 Tagesetappen nach Mariazell bewältigen wollen. (wie auch ich demnächst)
Nachdem ich also schon einige bemerkenswerte Besonderheiten vor der Kirche entdeckt habe, betrete ich jene und entzünde dort eine kleine Opferkerze.
Auf das sie mir Erleuchtung bringen mag, in all den Schwierigkeiten und Entscheidungen meines Lebens...
Nach kurzer Einkehr beschließe ich dann noch eine kleine Runde um die Kirche zu drehen.
Denn an der Rückseite der Basilika schlängelt sich ein schön angelegter, asphaltierter Gehweg nebst der bekannten Grottenbahn durch einen kleinen Wald mit uralten Bäumen.
Gleich eingangs des Weges thront ein Stein auf dem folgendes geschrieben steht.

...Akropolis von Linz ...*grins*... schmunzelnd setze ich den Weg fort ...

... vorbei am Eingang der Grottenbahn und am schönen Pöstlingbergschlössl.

Als sich knapp unterhalb der Aussichtsterasse mein kleiner Rundeweg schließt,
überquere ich die Schienen der Pöstlingbergbahn um in den Kreuzweg zu gelangen.

Anfangs über Treppen geht’s dann den Waldrand entlang hinab zu den ersten Kappellen

bis hinunter zum Kriegerfriedhof und weiter zum Petrinum wo der Kreuzweg endet.

Von dort werfe ich noch einmal einen letzten Blick hinauf zur Pöstlingbergkirche.

Nun ist es nicht mehr weit bis zu unserem Ausgangspunkt.
Man muß nur mehr die Petrinumstraße entlang hinuntergehen bis man die Knabenseminarstraße erreicht. Dort rechts und wieder hinunter bis die Straße am Ende in die Urfahraner Haupstraße einmündet. Von nun an immer gerade aus weiter bis man nach wenigen Hundert Metern zur „Biegung“ (dort man die Straßenbahn eine 90°Biegung) gelangt.
Man kann nun entweder wieder rechts in die Kaarstraße bis zum Ausgangspunkt der Pöstlingbergbahn (Mühlkreisbahnhof) zurück gehen oder man steigt schon hier in die
„3er- Bim“ ein und fährt richtung Hauptplatz und Bahnhof Linz heimwärts.

Alles in allem war meine erste Wanderung sehr angenehm, keineswegs anstrengend und eignet sich durchaus auch als ein familienfreundlicher Sonntagsausflug.
Besonders für Kinder kann man jene Wanderung mit einem Besuch der Grottenbahn oder dem nahegelegen Tierpark noch zusätzlich abrunden und attraktiver gestalten.