Sonntag, 29. Juli 2007

Schieferstein (1206m)

Einer der merkwürdigsten und sagenreichsten Berge in den Voralpen ist der Schieferstein im schönen Ennstale. Breit und behäbig, aus grünen Fluren sich erhebend, steht er da inmitten seiner grünbewaldeten Brüder; aus dem dunklen Waldmantel, mit dem er sich umkleidet hat, reckt er sein spitzes, nacktes Steinhaupt hoch in den blauen Himmel, über das zu Zeiten weiße, mitunter auch schwarze Gewitterwolken eilend oder gemächlich ziehen; zuweilen bleiben sie auch drohend stehen und schleudern unter Donnergrollen feurige Blitze um sein schweigendes Steinhaupt.
Wie schon vor 8 Tagen, zog es mich heute zum Schieferstein, diesem sagenumwobenen Berg.
Ähnlich wie letzten Samstag, bot sich auch das Wetter wieder... mystisch.
Ich fuhr wie letzte Woche auch um 7:30 Uhr von zuhause weg und
startete um 8:45 meine Tour.
Diesesmal allerdings vom Gehöft Habichler - südseits des Berges - auf bereits (785m).
Gleich hinter dem Gehöft endet der asphaltierte Weg und geht in einen Schotterweg über.
Nachdem ich ein Kuhgatter passiere, geht es links diritissima über eine Almwiese steil bergauf.
Entlang eines Zaunes gewinne ich schnell an Höhe und überquere noch 2 Mal den Schotterweg, der sich flacher hinaufschlängelt.

Ich erreiche einen Wald und schon nach einer guten halben Stunde bin ich auf 1030m Höhe, dort, wo ich vor 8 Tagen wieder abgestiegen bin. Heute hatte ich aber keinen Stress und so gings gemütlich weiter.
Auf ca. 1130m gibt der Berg den Blick nach Norden hin frei.
Rechts sieht man den Windpark Laussa am Plattenberg (3 Windräder).
Keine 10 Minuten später, befinde ich mich schon unterhalb des steinernen Jägers. Der wohl markanteste Felssturz dieses Berges.
Entwas skeptisch mein Blick nach oben.
Hier ist er also,der versteinerte Jäger, samt Jagdhund.

Was schießt er auch den weißen Hirsch in der Rupertinacht ab.


1977 mußte hier auch Josef Trillsam sein Leben lassen.

Sie ist also nicht zu unterschätzen - diese Passage hinauf zum schönen Gipfelkreuz des steinernen Jägers.
Hier muss man zunächst die Versicherung runter und rechts um die Kurve rum. Die Ausgesetztheit erreicht hier wohl ihren Höhepunkt.
Zwar steht jenes Kreuz auf nur 1185m, als 20m tiefer als das Gipfelkreuz, ist jedoch um einiges schöner und etwa dreimal so groß.
Nach einer Stunde vom Parkplatz aus, war ich also am "stoananen Jaga".
...
Leider wurde es von Norden her immer dunkler. Aber noch war es trocken und ich konnte erkennen, dass es keine schweren Regenwolken waren, die immer näher kamen.
vielmehr mystische Schleierwolken, die der ganzen Wanderung einen zusätzlichen Reiz verliehen.
Nach einer 10 minüten Gratwanderung erreiche ich dann auch den Hauptgipfel, mit seinem eher mikrigen Kreuz.
Dennoch ein wunderschönes Platzerl zum genießen.
auch der Blick richtung Süden nach Reichraming und der 1183m hohen Brunntalmauer, dem Nachbarberg vom Schiefersetin konnte man immer wieder genießen. Richtung Norden allerdings zog es nun mächtig zu. Noch machte ich mir darüber aber keine Sorgen. Ich blätterte im Gipfelbuch und las einige schöne Sprüche und sogar Gedichte.
dieses hier fand ich am witzigsten:

Gott hat die Berge so hoch gestellt
damit nicht jeder Lumpenhund von dem
die Täler so reichlich gesegnet
hier oben dem braven Wanderer begegnet.

Und tatsächlich, ich bin heute der erste und wohl auch der letzte der sich im Gipfelbuch einträgt.
Auch sonst bin ich keinem einzigen Wanderer begenet.
As ich dann meinen Blick nach Westen wende erkenne ich plötzlich aufsteigenden Nebel.
Die letzten Sonnenstrahlen beleuchten das ganze und lassen es noch mystischer wirken als es ohnehin war.
Von Norden zog der Nebel übern Kamm, sodass sich beide Wolkenschleier auf halber Berghöhe trafen und vereinten.

Dem weißen Hirsch von der Sage, bin ich zwar nicht begegnt, aber ich ja auch nicht in der Rupertinacht unterwegs gewesen.
Außerdem - allein die herumziehenden Nebel und Wolkenfetzen zu beobachten war wirklich beeindruckend.Von Gipfel konnte ich sogar mein parkendes Auto sehen.
Ein letzter Fokus zurück zum Gipfelkreuz, bevor es nach einer halben Stunde Gipfelrast wieder hinab ging.
bzw. die ersten 10Minuten fast eben am Grat entlang.
Der stoanane Jaga war schnell nebelumhüllt. Auf einer Höhe von 1100m Meter begang es sogar zu regnen. Aber zum Glück nur 5 Minuten.
Der Waldboden war dennoch etwas feucht und rutschig.
Trotzdem kein Problem für mich. Ich ging dementsprechend vorsichtig.
Als ich zur Almwiese kam, entschied ich mich den flacheren Forstweg zu nehmen, da die Wiese sicher rutschig war und mir außerdem einige Kühe den Weg verstellten.
Nach 3 Stunden, um 11:45 Uhr bin ich wieder am Parkplatz
und seh ein letztes Mal zum Gipfel hinauf.
Eine schöne und mystische Wanderung ging nun zu Ende.

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