



Jener Berg, weit und breit sichtbar, stand mir fast allzeit vor Augen, allmählich ward mein Verlangen ungestüm und ich schritt zur Ausführung
Die heutige Wanderung zähle ich durchaus zu den schönsten und beeindruckendsten, die ich bis jetzt erleben durfte. Die Rundwanderung um die Ödseen. Diese beiden Seen gelten als Juwelen unter den Gebirgsseen. Sie sind die 2 kleinen Brüder des Almsees und gelten auch noch als Geheimtip unter Naturliebhabern. Ein unvergleichliches Kleinod und Landschaftsschutzgebiet erstreckt sich hier, ca 15km südöstlich von Grünau hinein ins idyllische Hetzautal bis hin zum Fuß des Toten Gebirges. Diese beiden wildromantischen Naturseen sind beliebte Wander- und aufgrund der Wasserqualität und den relativ warmen Temperaturen im Sommer auch Badeziele. Heute durfte auch ich sie „entdecken“. Von Grünau geht es ca.10 km südwärts, vorbei am Cumberland - Tierpark bis zum Gasthaus Jagersimmerl. Dort zweigt eine asphaltierte Forststraße nach links ab. 6 km geht es nun immer leicht bergauf entlang des Straneggbaches zum Almtalerhaus. Vorsicht auf Wanderer und Gegenverkehr! (Die Straße ist nicht breiter als 4 Meter !) Die Zufahrt mit dem Auto ist von Mai bis Oktober bis zum Almtalerhaus möglich. Diese Alm ist im Sommer bewirtschaftet und lädt zu einer zünftigen Jause ein. Jene heben wir uns aber für den krönenden Abschluss der Wanderung auf. Hier beim Almtalerhaus parken wir also unser Auto und starten unsere Rundwanderung.
Nach kurzen gemütlichen 700 Metern leicht bergab, erreichen wir schon bald auf gut beschilderten Weg den kleinen Ödsee. Diese Wanderung eignet sich übrigens auch sehr gut für bzw. mit Kinder. Wir haben sogar unseren Sohn Jan (6 Monate) im Kinderwagen mitgenommen. Allerdings ist das Gelände zwischen kleinen und großen Ödsee für Kinderwagen eher wenig tauglich. Ansonsten ist die Wanderung aber relativ flach bzw. mit nur mäßigen oder unschweren Steigungen. Wem diese Wanderung zu wenig anspruchsvoll ist, kann zusätzlich einen Abstecher zum Herrentisch machen. Dort hat man eine beeindruckende Aussicht auf das Tote Gebirge und die Ödseen. Man folgt dabei dem Weg NR. 430 Richtung Steyrling, welcher kurz nach dem Almtalerhaus geradeaus weiterführt. Nach ca. 20 Gehminuten kommt man zu einem großen Aussichtsplatz mit Tischen und Bänken, welcher von den Grünauern eben „Herrentisch“ getauft wurde.
am kleinen Ödsee
Wir gelangen an einen Steg. Hier wimmelt es nur so an Kaulquappen.
Auch Libellen, Wasserläufer eine Vielzahl an Fischen und ...
Nach dem eiskalten Genuss geht es noch einmal knappe 2 Kilometer leicht ansteigend zum Beginn und zugleich Endpunkt unserer Rundwanderung hinauf. Zum Almtalerhaus.
Dort angekommen genehmigen sich Vater und Sohn angenehm erschöpft ein Fläschen.
Wir starten unsere Wanderung bei der Wallfahrtskirche in Hilkering, denn hier hat man eine gute Parkgelegenheit.
Nachdem wir uns gleich mal Gottes Wandersegen in der Kirche abholen,setzen wir unseren Weg auf der Wanderroute 44 fort.
Gleich von Beginn an geht es leicht bergauf. Gut so,denn jetzt haben wir noch Kraft und schon bald gewinnen wir somit auch an Höhe und schönen Ausblicken.
Wir lassen die Kirche hinter uns und kommen linkerhand an einem kleinen Teich vorbei.
Dann geht’s immer noch sanft ansteigend durch ein kurzes Waldstück.
Letzte übriggebliebene Schneefelder lassen Erinnerungen an den langen strengen Winter aufkeimen. Aber die Sonne und vor allem die ständige Bewegung lässt uns keinesfalls frieren. Nun geht’s unter Stromleitungen hindurch einen asphaltierten Forstweg entlang. Wir kommen an ein paar Gehöfte vorbei, bevor unser Weg bei einem kleinen Teich rechts des Weges, links in ein kurzes Waldstück abzweigt.
Gleich nach dem Waldstück sehen wir erneut einen umzäunten Teich.
Von dort ist es dann nicht mehr weit. Nur noch ein leichtes Bergauf-Stück am Waldrand entlang ...
... und ein letztes Mal durch ein kurzes Waldstück.
Danach lichtet sich jener und wir haben unser Ziel - den Aussichtsturm - vor uns.
Auf einer Wendeltreppe rund um den Turm gelangen wir dann auf den höchsten Punkt unserer Wanderung. Hier kann man schon eine Zeit lang den herrlichen Ausblick ins Eferdinger Becken genießen..
Beim Abstieg vom Turm – ein kleines Licht-Schattenspiel.
Der stolze Gipfelbezwinger ...
t.
Dann heißt es Obacht geben, denn es zweigt ein kleiner Waldweg nach links ab, der durch das viele Laub am Boden und der schlecht platzierten Baummarkierung leicht zu übersehen ist. Ein Hinweis: Wenn man den unteren, etwas breiteren Forstweg gewählt hat und durch die Überlandleitungen hindurchgehen, ist man bereits zu weit und hat die Abzweigung verpasst. Entweder man geht dann weiter den Forstweg entlang bis Knieparx unter der Leiten, um von dort nach links abbiegend wieder zum Ausgangspunkt zu gelangen oder geht wieder ca. 250m zurück und sucht erneut den kleinen Trampelpfad der durch den Wald hinab nach Hörmannsedt führt. Wir entscheiden uns für letzteres, was sicher kein Fehler ist, denn wir wollten ja auch noch an die Aschach hinunter.
...und tatsächlich, nachdem wir den Waldweg gefunden haben und jenen eine zeitlang steil bergab wandern, lichtet sich dieser (siehe Bild) und das Gelände wird wieder flacher.
Danach geht’s zwischen 2 Gehöften hindurch wieder auf asphaltierten Güterweg etwas steiler talwärts. Nach mehreren großen Serpentinen erreichen wir die kleine Ortschaft Hörmannsedt, die wir in Richtung Aschach-Uferweg wieder verlassen.
Entlang der jungen Aschach lasse ich es mir dann nicht nehmen,
meine schon leicht angeschwollenen Füsse in das kühle Nass zu halten.
Lange halte ich es darin aber nicht aus, denn das frische Schmelzwasser hatte wohl kaum mehr als 7°C . Trotzdem hat sich die kleine Rast am Bach gelohnt, denn schon bald nach meiner kleinen Kneipkur, macht sich ein prickelnd erfrischendes Gefühl von Zeh bis Waden breit, die mir die letzten Meter bis zur Kirche und unserem Ausgangspunkt merklich erleichtern. Wenn man nach der Wanderung noch immer nicht genug von schönen Aussichten und Eindrücken hat, bietet sich zusätzlich ein Besuch der nur 4 Kilometer entfernten Burgruine Schaunburg aus dem 12.Jhdt. an. Vom dortigen 32 Meter hohen Burgfried hat man einen ebenso herrlichen Ausblick ins Eferdinger Becken und in das Donautal.
Einzige Bedingung: man sollte hier doch besser schwindelfrei und ohne Höhenangst sein. Fazit: Nachdem meine erste Wanderung eher einem Spaziergang glich, muss man bei dieser Wanderung doch schon eine Zeit lang den Berg hinaufschnaufen. Aber diese relativ kleine Anstrengung nimmt man für die herrlichen und lohnenden Blicke ins Land gerne in Kauf.
"Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus."
Marie von Ebner-Eschenbach
"Freiheit ist draussen.""Alle Wünsche werden klein, gegen den, am Gipfel zu sein !"
"Manche Berge scheinen unüberwindlich, bis wir den ersten Schritt tun"
"Der Gipfel unseres Lebens ist dort, wo uns die Liebe Berge gibt"
"Die zur Wahrheit wandern, wandern allein"
"Neuland entdecken heißt, seinen Horizont erweitern""Es ist nicht wichtig wie viele Gipfel du besteigst oder wie hoch dein Berg ist, sondern ob du die Schönheit sehen kannst."
"Wo immer wir wandern, wirken Wunder" Andreas Tenzer
"Viel wandern macht bewandert" C.Morgenstern
"Die größte Offenbarung liegt in der Stille" Laotse