Nach 2-wöchiger krankheitsbedingter Bergabstinenz, gings heute auf den mir schon bekannten Leonsberg. Im August 2006 bestieg ich die Zimnitz (wie sie von den Ischlern genannt wird) von Pfandl aus. Heute allerdings erklomm ich jenen wunderbaren Aussichtsberg von Weissenbach am Attersee aus.
Kurz nach 8 Uhr startete ich vom Parkplatz der weissenbacher Waldsiedlung, der auch von den meisten Schobersteinwanderern als Ausgangspunkt benutz wird eine lange, aber nicht uninteressante Bergtour.
Nach 5 Minuten gelange ich bei einem Brückerl auf 480m Sh. zum Einstieg.
Die erste halbe Stunde gehts steil in Serpentinen aufwärts.
Schnell erhascht man schöne Blicke auf den Attersee und den gegenüberliegenden Schoberstein.
Dann die erste Abzweigung nach links. Rechts ginge es nach Burgau(Loidlalm) und nach Meistereben. Auf breitem Pfad gehts nun fast eben bis zur nächsten Abzweigung.
Wieder zweigt man links ab, wo ein nun wieder enger und steilerer Pfad hinauf zur Fachbergalm führt. Von der sieht man allerdings nichts- außer das grüne Dach einer Almhütte.
Von dort weiter ein paar Güterwege querend und abkürzend wieder nur leicht bergauf zur Loizalm. Der Blick auf den mutmaßlich, weiteren Wegverlauf verhieß dann nichts Gutes.
Nach 1,5h des Wanderns wurde auf der winzigen Loizalm die erste Jausenpause fällig.
Die dröhnenden Motorsägen von den Forstarbeitern waren nun schon deutlich zu hören.
Bei der Forstweg-Umkehrschleife, wo ein weiterer Steig beginnt, sah ich dann die mir so verhaßte gelbe "Sperrgebiet-Verbots-Tafel".
Na toll - bin ich jetzt 1,5h umsonst gewandert?
Ich wollte schon aufgeben und umdrehen, als mir ein netter Forstarbeiter laut zurief, ich solle noch 10 Meter weiter gehen,denn dort würde der Steig rauf gehen. Ich bedankte mich lauthals und kletterte über ein paar Holzstämme zum verlegten und gut versteckten "Steigeinstieg".
Es dürfte ein wenig begangener, weil schon teilweise verwachsener Steig sein, der einem durch dichten Nadelwald steil aufwärts führt.
Da die Markierungen schon sehr verwaschen sind, passierte es mir im Aufstieg, dass ich vom Weg abkam und ich mich durch dichten Windwurf kämpfen mußte.
Im oberen Bereich, kurz vor der Leonsbergalm wurde der Steig durch den extrem starken Windwurf teilweise sogar gänzlich weggerissen und ist dadurch immer wieder nur schwer auffindbar.
Das kostete mir doch einiges an Zeit und Mühe. (1 h für 200hm !)
Dafür wurde ich nach 2,5h des Wanderns mit dem ersten Blick auf Leonsbergalm und der dahinter thronenden Zimnitz belohnt.
Gemütlich über blühende Almwiesen gings fast eben zu den steinernen Mandln.
Unglaublich viele wilde Kroküsse blühen hier *grins* ...
Der Blick vom "Steinernen Mandln" zum Trattenspitz (links) und der Zimnitz (rechts).
Ein Brunnen am Fuß der Zimnitz bietet einem nochmal die Möglichkeit seine Wasserflasche zu befüllen.
2 junge ischler Mountainbiker laben sich gerade am Wasser und ließen ihre Bikes hier stehen um den Gipfel per pedes zu erklimmen.
Zu dritt wanderten wir zum Grat hinauf. Mit luftigen Halbschuhen stapften die beiden munter durch die letzten Schneereste. Nach 15 minütigem Smalltalk verabschiedete ich mich von Ihnen, da ich nochmals eine Rast einlegen wollte.
Die beiden waren um die 20 und legten ein Höllentempo vor, dem ich nicht ganz folgen konnte.
Naja, bin halt keine 20 mehr ...
Beim Jausenpausenblick über'm Trattenspitz entdeckte ich den Brunnkogel (mitte), den ich letzten Sommer bestiegen hab.
Der Nordostgrat des Berges war zwar ebenso steil wie der Südostgrat, aber nicht ganz so ausgesetzt und nicht minder schön zu gehen.
Der Blick rüber zum Südostgrat, den ich 2006 von der Schüttalm beginnend raufging.
Ein paar Meter vorm Gipfel vereinen sich beide Grat-Wege.
Nach gut 4 Stunden erreichte ich gegen 12.15 Uhr den Gipfel.
Das schöne Gipfelkreuz.
Eine halbe Stunde genieße ich hier die tollen Blicke übers gesamte Salzkammergut.
Der lange Kammweg hinüber zu Mitter-und Gartenzinken, die ich 2006 im Zuge meines Abstieges besuchte.
Der Blick hinab zur Leonsbergalm.
Leider trübte es sich plötzlich rasch ein. Über dem Toten Gebirge wurde es schon sehr dunkel. Keine Gewitterwolken, aber Regenwolken. Ein Wetterwechsel stand bevor.
Rasch stieg ich ab.
Keine halbe Stunde später auf der Leonsbergalm begann es zu tröpfeln.
Die beiden Geo-Caches auf der Leonsbergalm waren unauffindbar und so entschloss ich rasch über'n Aufstiegsweg (nicht wie eigentlich geplant über Haleswiessee) abzusteigen.
Diesesmal fand ich zum Glück auf Anhieb den Steig im Bereich des Windwurfes.
Nach exakt 8 Stunden des Wanderns beendete ich kurz nach 16 Uhr eine schöne und lange Bergtour.
Die Fußabkühlung im Attersee tat gut.
Noch besser, der mir schon bestens bekannte Früchtebecher im Cafe' Eichhorn in Weyregg.
Den hab ich mir heute nach 1300 Höhenmetern auch redlich verdient.
1 Kommentar:
Schön beschrieben, bis zur Alm geh ich meist auch gerne. Wenngleich der Ausguck auf der Zimnitz wegen der allenstehenden Lage wirklich super ist.
Jetzt, ab Herbst 2021, ist der Weg ab Loitzlalm des Schneedrucks wegen zwar auch etwas umständlich aber doch problemlos begehbar. Neue blaue Markierungen neuerdings vorhanden.
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