Aufbruch zum 8516m hohen Lhotse ...
hieß es heute für Gerlinde K.
Auch ich stellte mir mit dem Gr.Höllkogel eine neue Herausforderung. Rückblickend waren es für mich gefühlte 8162m und nicht die am Gipfelbuch angegebenen 1862m.
Aber alles der Reihe nach... Früh morgens um 6:19 Uhr nahm ich den ersten Zug von
Pinsdorf nach Langwies.
Die Sonne löste gerade die nächtlich Restbewölkung
schäfchenweise auf.
Der
Traunstein grüßte in seiner gewohnt majestätischen Gestalt.
Ein menschenleerer Wagon.Der Schaffner ging wegen einer Person nicht durch und so fuhr ich wieder mal gratis.
Punkt 7 Uhr verlasse ich den Bahnhof in Langwies
und überquere gleich mal die
Traun.
Entlang der B139 geht es zunächst 10 Minuten dem Soleleitungsweg entlang.
Dabei erfahre ich warum der Schrottstock solch eine markante Struktur besitzt.
Unglaublich aber wahr, die Schrott war vor 200 millionen Jahren einmal Meeresboden !
Nach 15Minuten zweigt dann beim Aritzbach links der Wanderweg 830 ab.
4,5 Stunden zum
Gr.
Höllkogel steht hier angeschrieben und dass die
Riederhütte an den Wochenenden bereits geöffnet hat :-)
Nach einem kurzen Abschnitt auf einer
Forststrasse erfolgt der eigentliche Anstieg durch das Tal des
Aritzbaches. Kurz vor einer kleinen Hütte mit Brunnen, die erste Mutprobe.
Ein Balanceakt über eine "Brücke" die nur aus I-Stahl-Trägern besteht.
Danach geht es stetig in Serpentinen höher.
Je höher man steigt, desto lichter wird der Wald.
Auch die Fauna wird vielfältiger.
Einige Leopardenfalter
umflattern mich mehrmals.
Später sogar zwei große Greifvögel.
Leider ließen sie sich nicht besser
fotographisch einfangen.
Der Größe und
Fiederung nach (teils weiße Bauchfedern) könnten es sogar Steinadler gewesen sein.
Die ersten 700 Höhenmeter sind geschafft und man kann sehr schön auf den gewaltigen Schrottstock zurückblicken.
Auf einer großen Lichtung wird die erste Trinkpause eingelegt.
Der Weg ist bestens markiert und jeglicher Windwurf beseitigt.
Nach 2,5 Stunden erreiche ich die Vordere Spitzalm (1381m).
Hier wurde gerade gewerkelt und die private Sennhütte auf Vordermann gebracht. Schon ab hier ging es auf einer durchgehenden Schneedecke weiter. Blöderweise hab ich mein Kapperl und meine Sonnenbrille im Auto vergessen.
Aber ein wahrer Wandersmann weiß sich zu behelfen und so wurde die Kapuze meiner Jacke schnell zu einem Kapperl umfunktioniert.
Dererlei vermummt ging es in das typische
Latschenhochplatteau des Höllengebirges. Beim Weg durch die
karstigen Landschaft muss man immer wieder
Dolinen umgehen.
Sehr hilfreich bei der Orientierung sind diese großen Stangen, die man schon von weitem sieht.
Blick zum Dachsteinmassiv.
Wegmarkierungen sind bei dieser Schneehöhe nicht auszumachen, dafür immer wieder gefährliche Schneelöcher.
Manchmal aber erst zu spät und so passiert es mir ein paar Mal, dass ich mit ganzem Bein einsacke. Und ich dachte schon ich könnte meine Schneeschuhe
einwintern. Heute wären sie doch wieder von Vorteil gewesen.
Warum der Weg
Haselwaldgasse heißt, ist mir ein Rätsel.
Passender wäre Latschenwaldgasse.
Schier endlos geht es im ständigen Auf-und-Ab über Hügel und dann wieder im Halbkreis um
Dolinen herum.
Nach mittlerweile 3 Stunden
Gehzeit sehe ich das erste Mal das kleine Gipfelkreuz. Der Anstieg erfolgt entlang des rechten
Bergrückens.
Hier entschließe ich mich den Weg nicht den Schneeschuhspuren nach rechts , sondern vor dem
Karstloch links abzukürzen. Eine gute, wenngleich konditionell anstrengende Entscheidung. Hundert Höhenmeter unterhalb des Gipfels,
musste ich deshalb nochmals eine Pause einlegen.
Meine Schuhe, samt deren Inhalt waren schon längst zur Gänze
durchnässt.
Beim Verschnaufen sah ich erstmals den
Traunstein herüberblicken.
Die letzten Meter zum Gipfel sind noch einmal recht anstrengend, aber auch schön, weil sich
mit jedem Schritt der
Horizont erweitert.
Wo ist das
Gipfelkreuz...*
schnauf*... wo ?
Ach hier !
Geschafft !
Ja, ich habe mich nicht verlaufen :-)
Ein
Kapuzinermönch am höchsten Gipfel des Höllengebirges ?
Seid alle verehrt und bekehrt ihr höllisch schönen Gipfeln. Amen !
Die Bibel des Bergsteigers - das Gipfelbuch.
Welche Weisheiten da oft drinnen stehen -ja man kommt schon ins philosophieren hier heroben.
Nach ausgiebiger Gipfelrast visierte ich mein nächstes Ziel an. Die
Rieder-Hütte auf 1752m.
Schnell sind die 120 Höhenmeter in die
Höllkogelgrube abgerutsch.
Welch ein Spaß -auch ohne Ski.
Keine halbe Stunde später befinde ich mich schon auf einer Bierbank sitzend. Die freundliche Wirtin der
Riederhütte kredenzte mir eine leckere
Kaspressknödelsuppe.
Der stolze Blick zurück hinauf zum
erklommenen Gipfel.
Das Bier verdunstete förmlich in der heißen Mittagssonne.
Dafür türmten sich nun auch Wolken quellförmig in den Himmel.
Nachmittagsgewitter waren nicht zu 100% ausgeschlossen und so machte ich mich wieder auf den Weg.
imposante Wolkenstimmung
Beim letzten Blick zurück zum großen
Hölli wird nochmal schön meine Auf- und Abstiegsroute ersichtlich. (Rot=Aufstieg, Grün="
Abrutsch")
Vom Norden her
Eindunstung. Der
Eiblgupf bereits
nebelumhüllt.
Beeindruckend auch der steile und große Totengraben.
Überraschenderweise
gab's auf'm 4er
Weitwanderweg keine Spuren. Der dürfte die letzten Tagen nicht begangen worden sein. So
musste ich mir selbst und instinktiv einen Weg durch die Mondlandschaft bahnen.
Vor mir stand dann der
Totengrabengupf.
Dort herrschte kurzfristig
Orientierungslosigkeit, da der kurz offengelegte
Wanderweg in die für mich "falsche" Richtung verlief, sodass ich den
Totengrabengupf beinahe schon auf der falschen Seite (südlich) passieren wollte. Aber ich hatte immer den
Alberfeldkogel im Blick und konnte mich somit stets problemlos orientieren.
2 Stunden nachdem ich von der
Riederhütte aufgebrochen war, erreichte ich den Sattel zwischen
Heumahdgupf und
Steinkogel.
Weiter ging es fast eben zum Naturfreundehaus (1530m).
Traunstein und erstmals auch der
Traunsee wurden hier erstmals ersichtlich.
Teils über die Skipiste stand mir noch ein 1200m Abstieg bevor.
Zahlreiche Aussichtsplatzerl laden zur Rast ein.
Einige, wie zum Beispiel die "Hohe Rast" auf 980m Sh nehme ich angesichts meiner schon "leeren" Beine gerne in Anspruch.Sogar ein eigenes Gipfelbuch haben sie hier angebracht.
Über's Stückl-Eck gehts dem Europaweg hinab nach Ebensee.
Zuletzt dem Kreuzweg entlang hinab zum Bahnhof Ebensee (Landungsplatz).
Kurz vor 17 Uhr beende ich eine anspruchsvolle, lange aber wunderschöne Bergtour.
Unglaubliche 1600 Höhenmeter hab ich geschafft
und du auch bald, Gerlinde.
Viel Glück ;-)
2 Kommentare:
Super Berg Blog!!
Weiter so...
Eine Frage wie bekomme ich Text oberhalb der Bilder, bei mir ist Text immer auf der Seite!
Meine E-Mail: alpenoetzi@gmx.at
Danke und Berg heil
Herfried / alpenoetzi
Liebe Grüsse, und nachträglich alles Gute zum Geburtstag,ich freu mich für dich das dich das Wandern und deine Bergtouren so erfüllt und wünschd dir noch viele schöne Wanderungen und noch viele Gipfel zu erklimmen, Die Bilder sind alle wundervoll und laden direkt ein auch den einen oder anderen Pfad nachzugehen .........so long Romana
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