Interessiert las ich vorgestern den Bericht auf
Gerlinde Kaltenbrunners Homepage.
...
"Irgendwann spürte David dann seine Zehen nicht mehr, zudem bekam er eine völlig weiße Nasenspitze. Die eisige Kälte vom Dhaulagiri hatte doch seine Spuren an den Gliedmassen hinterlassen, zudem hatten wir doch schon Einiges an Körpergewicht verloren und empfanden die Kälte kombiniert mit dem Wind als enorm.
Wieder besprachen wir uns kurz. Es war an der Zeit eine Entscheidung zu treffen." Gerlinde hat es anfangs der Woche leider nicht geschafft den
Lhotse zu besteigen.
Aber ihre Entscheidung auf 8150m umzukehren war zweifellos richtig.
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"Mir war diese Entscheidung leichter gefallen als sonst, da ich im Innersten ja mit Ralf gemeinsam auf seinem 14. Achttausender stehen wollte.
... es war knapp an der Grenze, einen Zeh zu verlieren oder Davids Nasenspitze."
Wieder wollte er uns nicht der Lhotse, diesen Traum werde ich noch weiterträumen und vielleicht klappt es ja beim dritten Versuch mit einer schönen Besteigung.... gemeinsam mit Ralf.
Einen dritten Versuch unternahm auch ich heute um einen "Klassiker" unter oberösterreichs Bergen zu erklimmen.
Vor 3 Jahren fuhr ich mit meiner Freundin hinauf zum Hochberghaus.
Leider waren wir zu spät dran und so kamen wir unter der Gluthitze nur bis zur Sepp-Huber-Hütte.
Letztes Jahr startete ich den nächsten Versuch von der Steyrlinger Seite her.
Leider spielte dann das Wetter nicht mit. Die Steyrerhütte lag unter dichtem Nebel.
Im Endeffekt wurde es dann eine Odyssee zum vermeintlich leichten Jausenkogel.
Heute aber gab es Traumwetter, ich hatte keine Freundin mit und war mit einer guten Kondition ausgerüstet.
Da ich den Zug verpasste, fuhr ich mit dem Auto nach Grünau.
Um 7:20 Uhr starte ich direkt bei der Pfarrkirche meine Bergtour.
Hinterm Zuckerhut ging gerade die Sonne auf.
Ja, richtig gelesen, nicht nur Rio, sondern auch Grünau besitzt einen solchen.
5 Stunden waren angeschrieben.
Zunächst geht es auf
asphaltierten Weg leicht ansteigend bis zum Einstieg des 431er
Wanderweges.
Nach knapp einer halben Stunde die nächsten Tafeln.
Rückblickend sieht man den spitzen
Zwillingskogel, den ich letztes Jahr bestiegen hab.
Ich wandere auf schönem Forstweg fast eben nebst schönen Blumenwiesen. Ich wundere mich zunächst nicht, dass es nach einer Hütte wieder leicht bergab geht, bis ich bei der nächsten Tafel bemerke, dass der Kasberg nicht mehr angeschrieben steht.
Erst jetzt packe ich meine Karte aus und bemerke, dass ich die Abzweigung verpasst habe.
Da ich aber bereits den halben Zuckerhut umrundet habe, beschließe ich nicht umzudrehen, sonder über die Bäckerschlagalm wieder zurück zum Normalweg zu kommen.
Die Rückseite des Zuckerhutes (902m) - wer will die nicht mal gesehen haben ;-)
Offroad im Wald komme ich aber wieder zurück am 431er.
Auch wenn mich der Zuckerhutumweg 15 Minuten gekostet hat, war ich nach 1 Stunde des Wanderns noch immer im Plansoll. 4 Stunden waren hier am Baumangeschrieben.
Steil gings im Wald aufwärts.
Meine Kondition war erstaunlich gut.
Erst beim "DU-Stein" auf exakt 1000m SH. legte ich meine erste Trinkpause ein.
Ab jetzt gab es kein per-SIE mehr.
Noch war mir kein Wanderer begegnet um es anzuwenden.
Nach 105 Minuten passiere ich das Hochberghaus.
Hier wurde auf der Terrasse gerade gefrühstückt.
Auf bereits bekanntem Weg ging es nun
Richtung Sepp-Huber-Hütte.
Diesesmal allerdings nahm ich nicht die bequemere Schotterstraße, sondern den kleineren, fast parallel verlaufenden
Steig.
Immer wieder schöne Ausblicke
rüber zum "
Stoa".
Dann im Bereich des
Benn Nocks bei den Seilbahnstützen 90
überhole ich die ersten Wanderer.
Erstmals wird es etwas felsig
Dann geht es wieder leicht bergab zur S.H.-Hütte (1505m).
Zu meiner
Überaschung hat die Hütte nicht geöffnet.
(Erst ab Anfang Juni wie ich später erfahren hab)
Nach kurzer
Jausenpause geht es weiter.
Der Gipfel ist nicht mehr weit.
Dennoch versteckt sich das Gipfelkreuz bis zuletzt aufs Beste.
In einem langgezogenen Linksbogen geht es fast eben über die letzten Schneereste
hin zu den "Schlüsselstellen", 2
seilversicherte Stellen.
Beide ca. 10 Meter lang.
Die erste quert nach links...
bei der zweiten
gehts steil
rauf, ist aber auch rechts
umgehbar.
Dann geht es fast eben über die letzten Schneereste, bis der Weg nach rechts abzweigt hinauf zum Gipfelaufbau.
200 Meter geht es entlang einer
Schneewächte hinauf.
Noch immer kein Gipfelkreuz in Sichtweite.
Am Ende des Schneebandes - eine Gedenktafel.
Kurz verweile ich hier.
Als sich mein Blick nach links richtet, sehe ich das erste Mal das Gipfelkreuz.
Jetzt verläuft der Weg nur noch leicht ansteigend durch dichtes Latschengestrüpp.
Dann hab ich es (trotz Zuckerhutumweg) in nur 4 Stunden geschafft !
Es ist 11:30 Uhr und ich hab Glück, eine Touristengruppe verläßt gerade den Gipfelbereich
und so bin eine ganze halbe Stunde allein am Gipfel.
Eine Vornehmlichkeit, die man auf diesen viel besuchten Berg wohl nicht oft hat.
Ich nutze die Gelegenheit und hebe meinen ersten Geo-Cache direkt unterhalb des Gipfelkreuzes unterhalb eines Steines.
Plötzlich zischt es im Hintergrund.
Ein Segelflieger fliegt zum Greifen nahe an mir vorbei.
Beeindruckend.
Die Wolken werden etwas dichter und finsterer.
Um Punkt 12 Uhr - die nächsten Ankömmlinge waren gerade unterwegs- begann ich meinen Abstieg.
3,5 Stunden waren hier nach
Grünau angeschrieben.
Wieder zurück zum Schneeband ...
... das schnell abgerutscht war.
Da ich aber noch immer nicht genug hatte, machte ich kurz vor der S.H.-Hütte noch einen Abstecher zum
Spitzplaneck.
Ein wunderbares
Platzerl.
Hier genieße ich eine weitere halbe Stunde stille Einsamkeit und Blicke hinüber zum
Woising und hinab zum Almsee.
Spektakulär auch heute wieder die Wolkenszenerie.
Immer wieder riss der Himmel auf und Sonnenstrahlen brachen durch die Wolkenlücken.
Hinab
gings wieder über den
Benn Nock.
Auch die Flora immer wieder bewundernswert. Ein einsamer Enzian mitten unter vielen Buschwindröschen(?).
Hinterm Felsentor, die ebenfalls schon bestiegenen Berge "
Windhagkogel" (links) und "Hoher Salm" (rechts).
Ja langsam
kenne ich mich in dieser Gegend hier ganz gut aus.
Auch der vor 2 Wochen bestiegene
Leonsberg und der letzten Samstag bestiegene
Gr.
Höllkogel konnte ich am mittlerweile diesigem Horizont entdecken.
Nachdem ich deutschen Touristen ( die teils mit Sandalen unterwegs waren ) den Weg wies komme ich nach gut einer Stunde wieder zum Hochberghaus.
Dort war mittlerweile viel los.
2 Touristenbusse und viele Autos hielten mich trotz knurrenden Magens davon ab, einen Einkehrschwung zu machen. Viele fahren nur hier herauf um zu köstigen. Erstens solls gut schmecken, zudem wird einem die Maut bezahlt.
Schön der Wiesenweg hinab nach Grünau.
Hier die Tafel, die ich im Aufstieg übersehen hab.Unglaublich, dass man diese Tafel übersehen kann.
Die Schönheit der Blumenwiesen hat mich wohl geblendet ;-)
Ein letzter Blick zum Zwillingskogel und der Kirche Grünau, wo ich mein Auto stehen hab.
Nach nur 2,5 Stunden Abstieg vom Spitzplaneck, beende ich kurz vor 16 Uhr wieder einmal eine herrliche Bergwanderung.
Im dritten Anlauf ist es mir also gelungen den Kasberg zu erklimmen.
Und du -Gerlinde- wirst es im dritten Lhotseversuch auch schaffen, denn wie heißt es so schön.
Alle guten Dinge sind 3.