Bedingt durch Krankheit, schlechtem Wetter, einem Vater-Sohn-Wochenende und meinem Umzug nach Enns, ging es heute, nach einer quälend langen, 4 wöchigen "Wanderpause" endlich wieder bergwärts.
Der letzte Tag meines Urlaubs sollte nochmal ein Highlight werden.
Mit dem Traunstein setzte ich mir ein mutiges, schon seit langem gesetztes Bergziel.
Schon vom Voralpenkreuz bei Sattledt erkennt man den imposanten "Wächter des Salzkammergutes" wie der Berg auch genannt wird.
Ich fuhr bis zum Parkplatz Grünberg-Seilbahn.
Dort packte ich mein Rad aus.
Kurz vor 8 Uhr hatte es hier noch frische 10°C.
Zum "Aufwärmen" radelte ich deswegen 5 km der Traunsteinstraße entlang bis zur "Umkehrschleife".
Ich dachte, daß im Bereich des Gschliefgrabens für Autos noch gesperrt ist, was sich aber als Irrtum herausstellte.
Egal - so wars eben eine Fleißaufgabe mit Aufwärmeffekt.
Kurze Zeit ging es dem Miesweg entlang am Moaristidl und an Schafen die gerade munter wurden vorbei.
Der erste Lainautunnel.
Es ist immer wieder ein mulmiges, etwas beklemmendes Erlebnis hier durchzuwandern.
Der zweite Lainautunnel erweckt böse Erinnerungen.
Vor 2 Jahren, als ich bei meiner Traunsteinumrundung hier durchging, böckelte ich in einem Schlagloch um und musste mit verstauchtem Fuss, den Grünberg hinauf bis zum Franzl im Holz humpeln.
Diesesmal passte ich aber besser auf.
Gleich am Ende des zweiten Tunnels befindet sich der Einstieg des Naturfreundesteiges, den ich um 8:30 uhr erreiche.
Jetzt gehts los *schluck*
Nochmals in die Hände gespuckt und auf gehts.
Und wie ! Der erste Abschnitt hats ganz schön in sich.
Über steile seilversicherte Felsen und Klemmen, gewinnt man rasch an Höhe.
Blick hinab auf die Lainaubrücke.
Dann wird das Gelände etwas gemütlicher.
Nach etwa 45 Minuten erreiche ich die Sulzkogelscharte...
... wo ein imposanter Felsklotz in den Himmel emporragt.
Kurz danach die erste -wenn ich mich recht erinnere -einzige Leiter am NF-Steig.
Geschafft. Blick hinab.
Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt nicht.
Nach einer langen seilversichterten Stelle, amFelsen entlang, die Schlüsselstelle.
Einige Tritte, die in den Felsen gehauen wurden.
Fehltritt verboten !
Aber auch diese Stelle hab ich problemlos gemeistert.
"Gegenverkehr" ist hier allerdings unmöglich, deswegen kommt es zur Rush-hour zu Wartezeiten.
Etwas später, der wie ich finde schönste Abschnitt des Steiges.
Am Südwestgrat bieten sich wunderbare Blicke hinab auf Traunkirchen.
Besonders schön finde ich hier auch diese Kiefern.
Hier mache ich meine erste Pause.
2 junge tschechische Pärchen gesellen sich zu mir.
Die Kommunikation bleibt allerdings sehr dürftig.
Am Überstieg auf 1020m blicke ich nochmals hinab zum Jausenplatzerl.
Das tschechische Pärchen war noch immer dort.
Blick Richtung Sonnstein und Ebensee.
Beim Überstieg wird jetzt auch Gmunden erstmals sichtbar.
Im Kiefernwald (1120m)
Immer wieder auffallend - der Baumwuchs, der nun spärlicher wurde.
Das Wetter bot sich heute sehr wanderfreundlich.
Angenehme Temperaturen und ab und zu zeigte sich schon die Sonne.
Nur die Fernsicht war heute nicht gerade optimal.
Die letzten Bäume verschwanden.
Am Grat entlang wechselt man nun ein paar mal die Flanken.
Dann geht es nordwärts ein Geröllfeld nur leicht ansteigend entlang.
Blick hinauf - der weitere Weg eingezeichnet.
Oh Gott - wo solls da oben weitergehen ?
Schaut wild aus. Bin schon gespannt.
Blick zurück - am Ende des zu querenden Schuttfeldes.
Blick vorwärts - sprich hinauf *schluck*
jetzt wurde es wieder extrem steil.
Zwischen steilen Felswänden klettert man nun in einer kaminartigen Schlucht immer seilversichert hinauf.
Dort zwischen den Felsen gehts hindurch.
Die Kletterei war gar nicht so schwierig.
Ich hatte nur vorm Steinschlag etwas Bammel.
Zum Glück blieb der aber aus.
Gleich hab ichs geschafft (dachte ich mir zumindest).
Am Ende der kaminartigen Schlucht.
Zum Glück noch nicht am Ende meiner Kräfte ;-)
Jetzt bloß nicht das Gleichgewicht verlieren.
Ein beeindruckendes Felsentor.
Der Steig hat wirklich einiges an Attraktionen zu bieten.
Schon etwas gezeichnet - dennoch begeistert, ob des originell angelegten Steiges.
Nach dem "Felsentor" wechselt man wieder die Flanke.
Etwas später bietet sich noch einmal ein Blick hinab zum "Felsentor".
Ein Blick hinauf: Wo ist die Traunstein-Hütte ?
Aha, da steht schon wer vor der Hütte.
Geschafft - ich bin am Traunkirchner Kogel.
Vorerst letzter Blick hinab zum Traunsee.
Denn jetzt - es ist 11:15 Uhr - hab ich das Platteau erreicht und kann erstmals die Gmundner Hütte und das Gipfelkreuz erkennen.
Weil ich um 12 Uhr am Gipfel sein möchte, passiere ich die Traunstein-Hütte nur.
Fast eben geht es nun ein paar Minuten dahin.
Auch die Gmundner-Hütte wird vorerst nur passiert.
Kurz nach der Hütte werde ich von einem Geocacher-Pärchen (Harald und Astrid) angesprochen. Da ich meinen Gecko (GPS-Gerät) in der Hand hielt fragte mich Harald, ob ich auf der Suche nach dem Traunsteincache wäre.
Ich verneinte, da ich meinen Gecko heute nur aus Orientierungzwecken dabei hatte. Er bot mir an, die Koordinaten für den Cache zu geben, was ich dankend annahm.
Jetzt wars aber höchste Zeit 5 vor 12.
Um Punkt 12 stand ich dann tatsächlich am Gipfel.
Da das Gipfelkreuz schon besetzt war machte ich es mir auf Ernst's Bankerl gemütlich.
Es wurde Ernst zu seinem 1000 Gipfelsieg (und heute meinem ersten) gewidmet ;-)
Apfel ausgepackt und das Panorama genossen.
Zwillingskogel, Steineck und Katzenstein.
Auf jedem derer Gipfel dachte ich: und eines Tages steh ich da oben aufm Traunstein.
Heute war es endlich so weit. *stolzbin*
Nach knapp einer Stunde Gipfelgenuss gings auf Cache-Suche.
Zuerst fand ich nur ein paar verrostete Dosen.
3 Meter daneben wurde ich dann aber nach ein paar weiteren Minuten des Suchens fündig.
Ins Gipfelbuch des Traunsteins trug ich mich nicht ein (zuviele Muggles), dafür ins Logbuch des Caches. (was eh viel wichtiger ist ;-)
Yesss - mein zweiter Cache. Ein Dank nochmal an Harald und Astrid für die Koordinaten.
13 Uhr vorbei: mein Magen knurrte.
Zeit für den Abstieg bzw für ein Hüttenschmankerl.
Donnergrummel in der Magengegend - aber nur harmlose Wolken über Gmunden.
Gegen 13:30 uhr erreichte ich die Gmundner-Hütte.
Jetzt wurde es zünftig.
Was gibt es herrlicheres als eine leckeres Gulasch mit einem Bier auf einer Almhütte zu genießen.
Dazu schönes Gipfel und Wolkenambiente.
Die Sonne brannte herunter- das Bier verdunstete förmlich ;-)
Nur schwer konnte ich mich von der Hütte trennen.
Jetzt dafür gut gestärkt machte ich mich an den Abstieg.
Letzter gezoomter Blick zurück zum Gipfel.
Um 13:30 Uhr steige ich dann am Mairalm-Steig ab.
Man kann die Mair-Alm schon sehen.(links vom Baum)
Steil schlägelt sich der Steig abwärts.
Steil, steil, steil - weniger gefährlich, aber auch weit nicht so beeindruckend wie der Naturfreundesteig.
Dann überholt mich ein älteres Pärchen samt Hund.
Unglaublich - der Hund tut mir etwas leid.
Freiwillig würde der wohl auf keinen Berg rauf und runter.
Trotzdem bin ich relativ rasch unterwegs.
Blick auf Ebensee.
Der Gr.Priel trägt überraschenderweise schon eine Schneehaube.
Die muss noch wegschmelzen, weil ich da heuer noch rauf will.
Felsig ist es auch hier, wenngleich nicht ganz so schroff wie die Traunstein-Westwände.
Auf knapp 1300m die einzige Quelle des Traunsteins - das Brünnl.
Gleich hab ichs geschafft - letzter Blick hinauf.
Nach genau 1,5h Abstieg - es ist 15 Uhr - bin ich im Lainaubachgraben.
Jetzt gehts auf einer Schotterstraße zurück zum Traunsee.
Bei der Lainaubrücke am NF-Steig-Einstieg standen viele Leute.
Sie beobachteten die mutigen Bergsteiger die hier heruntergestiegen kamen.
Sogar vom Segelboot aus sahen einige zu.
Zurück durch die Tunnel - in eine andere - flachere Welt :-)
Mein obligatorisches Fußbad fand heute natürlich im Traunsee statt.
Dabei wurden Boote beobachtet und abgelichtet.
Nur schwer konnte ich mich vom Ufer lösen.
Noch ein letzter Abstecher zum Moaristidl auf ein schnelles Bier.
Mal schaun ob mein Radl noch da ist.
Ah - da steht es ja. Brav hats auf mich gewartet ;-)
Jetzt nochmal 5 km radln zum "Muskelauslockern" ;-)
Vorbei am mordsmäßig abgebaggerten Gschliefgraben.
Schiarch schauts aus - naja, wenns anders nicht geht...
zurück unterhalb der Godeln der Seilbahn.
Radl wieder eingepackt und ab nach Hause.
Nahe Laakirchen ein letzter stolzer Blick zurück zum erklommenen Berg.
Zuletzt wie immer meine Route in Kartenformat
1 Kommentar:
Hallo Martin
Na jetzt werden die Berge schon etwas anspruchsvoller.
Weiter so - tolle Bilder wie immer!
Grüße Herfried - alpenoetzi
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